ZU-FRIEDEN-HEIT

Die Energie des äußeren Friedens durch die Erkenntnis der inneren Zufriedenheit aktivieren

Was heißt das für Sie "zufrieden sein"? Haben Sie diesen Frieden in sich bereits gefunden, oder gehören Sie auch zu den Getriebenen unserer Zeit, die Schlagwörter wie BESSER, HÖHER, SCHNELLER, SCHÖNER bereits so sehr verinnerlicht haben, dass es Ihnen gar nicht mehr auffällt, dass Sie nie mit dem, was Sie haben, zufrieden sind? Sitzen auch Sie im Karussell der Beschleunigung und wissen nicht, wie Sie aus diesem Strudel der täglich höher werdenden Anforderungen wieder aussteigen können? Spüren Sie, wie es um Sie herum und in Ihnen brodelt? Dass die täglichen Meldungen aus der Welt auch nicht gerade zu Ihrem inneren Frieden und somit zur Zufriedenheit beitragen? Oder haben Sie bereits resigniert und sich aus der schöpferischen Kraft des Lebens in die Energie des Existierens und Funktionierens begeben?

Sind Sie mit Ihrem Leben und so, wie es läuft, zufrieden? Wenn Sie auf diese Frage mit einem klaren und aus dem Herzen kommendem "JA" antworten können, dann gratuliere ich Ihnen, denn Sie gehören zu einer glücklichen Minderheit unserer Gesellschaft!

Die meisten von uns sind ständig Suchende, fühlen sich nie angekommen oder haben immer das Gefühl, da muss es doch noch mehr geben, das kann es doch nicht sein mit meinem Leben, bestimmt versäume ich etwas, bestimmt habe ich noch eine größere Aufgabe, bin ich noch für etwas anderes geboren als das, was ich gerade lebe. Kommt Ihnen das bekannt vor? Nun, Sie sind in guter Gesellschaft, der Großteil der Menschen, die mir in meiner täglichen Praxis begegnen, haben solche oder ähnliche Ansichten. Die Sehnsüchte nach Veränderung, nach einem erfüllten Leben lassen Sie aber das, was Sie haben, aus den Augen verlieren. Die Orientierung und die Suche beginnt nicht da, wo Sie sind, sondern in Ihrer Fantasie, und dadurch verlieren sie sich und werden immer unzufriedener.

Buddha sagte, es gibt drei Formen für Unzufriedenheit und dadurch des Leidens für uns Menschen:
1. Wir wollen etwas haben, was wir nicht bekommen können.
2. Wir haben etwas, was wir nicht haben wollen.
3. Wir können zwischen eins und zwei nicht unterscheiden.

Ziehen Sie an dieser Stelle einmal Bilanz für sich und Ihr Leben - alles, was bisher geschah und das, was Ihre Gegenwart ausmacht, sowie Ihre Orientierung, Ihr Fokus für Ihre Zukunft. Werden Sie innerlich still und seien Sie in diesem Moment ganz und gar ehrlich mit sich.

Zu erstens: Wie oft haben Sie Energien verschwendet in Ihrem Leben, indem Sie mit Ihrem Herzen gegen Dornen gelaufen sind, weil Sie sich etwas eingebildet haben, was einfach nicht in Ihrer Reichweite lag, etwas, das Sie niemals erreichen konnten und weshalb Sie gelitten haben? Wozu? Warum haben Sie sich das angetan, und wie können Sie Ihre Wünsche, Ihre Begehrlichkeiten im Jetzt verändern, um in der Zukunft nicht mehr zu leiden?

Zu zweitens: Was alles haben Sie in Ihrem Leben schon besessen und/oder besitzen es noch, was Sie gar nicht haben wollen, was Sie belastet, einschränkt, Ihnen den Atem raubt und Ihre Lebensfreude mindert? Warum können Sie es nicht lassen, verlassen, warum halten Sie daran fest und leiden lieber? Für wen leiden sie? Welchen Nutzen, welche vielleicht bequemen Ausreden entstehen daraus für Sie? Es ist letztendlich Ihre ganz persönliche Entscheidung, sich zu befreien, zu entrümpeln oder weiter zu leiden, bis der Leidensdruck irgendwann zu groß wird.

Zu drittens: Wissen Sie wirklich, was Sie wollen und was Sie bereits haben? Ihr Heute ist ein Resultat Ihres Gestern. Wie wollen Sie Ihr Morgen haben, und was tun Sie dafür?
Wenn Sie sich einmal darüber klar sind, warum Sie im Leiden und in der Unzufriedenheit sind, können Sie auch etwas verändern.

Dadurch, dass Sie eine Bestandsaufnahme Ihrer Gegenwart machen, wird Ihnen vielleicht einiges klarer und Sie kommen von der Energie des Getriebenseins oder der Resignation wieder in Ihre Kraft. Sie verstehen, dass Sie der Schmied Ihres Glückes, Ihrer Zufriedenheit, ja, der Schöpfer Ihres Lebens, Ihrer Wirklichkeit sind.
Wenn wir davon ausgehen, dass unsere äußere Welt ein Spiegel unsere inneren Welt ist und dass die Erde ebenfalls eine Resonanz zu diesen Energien bildet, dann ist es wohl nicht so erstaunlich, dass die Unruhen auch diese Ebenen betreffen und der Friede in diesen Zeiten sehr ins Schwanken kommt.

Sobald Sie wieder in Ihren Frieden und Ihre Zufriedenheit finden, tun Sie sehr viel für den Weltfrieden.
Denken Sie einen Moment darüber nach, dass wir Frieden nicht erschaffen, indem wir gegen etwas sind, indem wir gegen etwas ankämpfen, sondern indem wir für etwas sind und diese positive Kraft mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen. Hören Sie auf damit, gegen Krieg zu sein, und entscheiden Sie sich dafür, für den Frieden zu sein. Der Friede aber beginnt in Ihnen, und ein großer Aspekt des inneren Friedens ist die Energie der Zufriedenheit. Vor vielen Jahren, als ich noch hauptsächlich mit Kindern gearbeitet habe, begegnete mir folgende Geschichte, die mich tief berührt und nachdenklich gemacht hat:


Der kleine Elf wohnte in einem wunderschönen Garten, er liebte seinen Garten, er pflegte ihn und freute sich täglich an all den duftenden Blumen, Kräutern, Bäumen und an den Tieren, die seinen Garten besuchten. Eines Tages kam ein fremdes Tier vorbei, er hatte so eines noch nie gesehen. Es sah sehr bunt und völlig anders aus als alle Tiere, denen er jemals zuvor begegnet war. Neugierig fragte er das Tier nach seiner Herkunft. Es plusterte sich vor ihm auf und erzählte von der Welt jenseits seines Gartens, es lachte ihn aus, weil er so erstaunte große Kulleraugen machte und meinte: "Na wie eingeschlafen bist denn du, dass du nicht einmal weißt, wie die Welt jenseits deines Gartens aussieht! Es gibt viel schönere und größere Gärten als deinen, da, wo ich herkomme, ist alles besser als hier bei dir!" An diesem Abend als sich die Sonne zum Schlafen hinter den Horizont zurückzog, hatte der kleine Elf zum ersten Mal in seinem Leben ein schweres Herz. Er fühlte so etwas wie Unzufriedenheit mit sich und seinem Garten. Vielleicht hatte das fremde Tier ja recht und er versäumte hier sein Leben, vergeudete seine Zeit mit der Pflege dieses Gartens. Nach mehreren Tagen und Nächten des Grübelns wurde die Unzufriedenheit in seinem Herzen so groß, dass er die Schönheit der Blumen und den Duft der Kräuter nicht mehr wahrnehmen konnte. In ihm kreiste der eine Satz, den das fremde Tier gesagt hat: "Es gibt viel schönere und größere Gärten als deinen!" Der kleine Elf beschloss hinauszuziehen, seinen Garten, der ihm auf einmal zu eng und zu grau erschien, zu verlassen, um nach einem größeren und schöneren Garten für sich Ausschau zu halten.

Er wanderte viele Straßen entlang, durchquerte viele fremde Länder und fragte alle Lebewesen, denen er begegnete, wo er denn den schönsten und größten Garten finden könnte. Er wurde zu vielen verschiedenen Plätzen gesendet, und immer wieder erkannte er enttäuscht, dass die ihm empfohlenen Gärten wohl nicht die sein konnten, von denen das Tier gesprochen hatte. In jedem Garten fand sich nämlich ein buntes Tier, das ihm erzählte, dass es noch einen viel schöneren, größeren, bunteren Garten gab als den, in dem er sich gerade befand.
Nach Monaten des Wanderns und des Suchens nahm er unter einem sehr alten und weisen Baum Platz, um sich auszuruhen. Er seufzte tief. Der kleine Elf war sehr unglücklich, er fühlte sich leer und hoffnungslos, er hatte das Gefühl, vollkommen versagt zu habe. Alle anderen hatten offensichtlich die großen, schönen Gärten gefunden, nur er konnte sie nicht erreichen.

Inmitten seines Unglücks vernahm er die liebevolle, warme Stimme des Baumes, unter dessen Krone er sich ausruhte. "Warum ist dein Herz so schwer, kleiner Elf?", fragte ihn der Baum.
"Ach, weißt du, ich bin auf der Suche nach dem schönsten und größten Garten, von dem mir ein buntes, fremdes Tier erzählt hat. Seit Monaten bin ich nun unterwegs, habe viele Länder, Städte ganze Kontinente durchwandert und kann diesen Garten einfach nicht finden, weißt du vielleicht, wo er sein könnte?" Der Baum lächelte und antwortete: "Nun, ich habe von einem Garten gehört, der gar nicht weit von hier entfernt liegt, der Wind, der Regen, die Sonnenstrahlen und die wilden Tiere die mich besuchen haben mir davon erzählt. Es soll der schönste Garten sein, den man sich nur vorstellen kann. Er gehörte einst einem kleine Elf, so einem wie du bist, der war jedoch nicht mehr zufrieden mit seinem Paradies, und er hat ihn deshalb verlassen, um die Welt zu bereisen. Der Garten ist seither unbewohnt und ein bisschen verwildert, aber mit ein wenig Pflege und liebevoller Achtsamkeit kann er in Kürze wieder zu dem Paradies werden, das er einst war." Während der Baum sprach, rannen dem kleine Elf die Tränen über die Wangen und eine unendliche Sehnsucht nach seinem Garten erfasste sein Herz. Er sprang auf, denn er hatte es jetzt sehr eilig, beinahe hätte er vergessen sich bei dem Baum zu bedanken, so sehr drängte es ihn auf einmal, nach Hause zu kommen, zu seinem Garten. Er rannte und eilte zurück zu seinem Garten, und je näher er ihm kam, umso leichter wurde sein Herz.

Als er seinen Garten betrat, erkannte er, welch ein Paradies er vor sich hatte, er fiel auf seine Knie und entschuldigte sich bei seinen Pflanzen, bei seinen Tieren und bei allen Lebewesen, die seinen Garten bevölkerten. Er konnte gar nicht mehr verstehen, wie er diese Pracht verlassen konnte. Wieviele Gärten hatte er sehen müssen, um zu erkennen, dass seiner für ihn der allerschönste war! Er weinte, und er lachte, er warf sich auf die Erde, grub seine Hände in das Gras, und dann umarmte er sich selbst. Sein Herz machte einen Sprung, und es schlug so laut vor Glück, dass der kleine Elf meinte, es zerspringt in seiner Brust. Unendliche Liebe, Dankbarkeit und das Gefühl angekommen zu sein durchströmte ihn.
An diesem Abend als die Sonne sich zum Schlafen hinter den Horizont zurückzog schlief auch der kleine Elf mit einem zufriedenen Lächeln auf seinem kleinen Gesicht inmitten seines Gartens ein und er träumte in dieser Nacht davon wie er seinen Garten pflegte, wie er glücklich und zufrieden in seinem Garten lebte und ihm all seine Liebe zufließen ließ. Und er fühlte in seinem
Herzen wie die Liebe des Gartens zu ihm zurückfloss, wie sie ihn nährte und stärkte.


Seit mir diese Geschichte begegnet ist, versuche ich, meinen Garten wertzuschätzen, ihn zu pflegen und liebevoll zu umarmen. Täglich halte ich Ausschau nach neuen Pflanzen, die meinen Herzensgarten bereichern können, und wähle weise, wer in meinem Garten wohnen darf und was ich darin pflanze. Das Resultat ist eine tiefe innere Zufriedenheit und Liebe zu allem Lebendigen und zu mir selbst.

Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie erkennen, wie schön Ihr Garten ist, und dass Sie wählerischer sind, bevor Sie den Versprechungen der bunten Tiere da draußen lauschen oder folgen und damit unzufrieden werden. Gestalten Sie Ihren Garten nach Ihren Vorstellungen, legen Sie Ihren Fokus auf das, was Sie haben und entwickeln möchten, und ernten Sie die Früchte der Zufriedenheit und Liebe dafür!

In Licht und Liebe
Ihre
Barbara Heider-Rauter

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